Im letzten Blogartikel haben wir geschaut, wie Du eine minimalistische Grundordnung in Deinem Zuhause herstellen kannst. Als kleine Erinnerung, die Frage der Fragen dabei ist: Was brauchst Du wirklich, zum Glücklichsein? Was macht Dein Leben leichter und/oder Dein Herz fröhlicher? Und was im Gegensatz dazu fängt vor allem Staub, steht nur noch herum, wird eigentlich nicht mehr gebraucht?
Falls Du es noch nicht geschafft hast, mach Dir dieses Jahr selbst dieses Geschenk: Lass alles los, was Du nicht mehr brauchst. Alles, was nicht zu einem Leben gehört, dass Du gerne leben möchtest, das kann gehen, und zwar sofort.
Falls Du diese Aufgabe als sehr anstrengend empfindest, dann ist das übrigens absolut verständlich und total o.k.! Zeigt aber gleichzeitig, wie wichtig es ist. Die Gegenstände um uns herum sind immer auch energetisch mit uns verbunden. Deswegen kann es sehr gut sein, dass Dir das Ausmisten tatsächlich emotional schwerfällt. Sollte es Dir also so gehen, lass Dir Zeit und arbeite Dich Stück für Stück durch. Deine Belohnung: Du lässt eben nicht nur Gegenstände los, sondern bringst tatsächlich auch blockierte Energien wieder ins Fließen und schaffst so Raum für Neues.
Ist dieser erste große Schwung geschafft, gilt erstmal: Genießen! Eine geklärte, gut sortierte Wohnung, die von schwerem Ballast befreit ist, kann sich ungelogen fast so schön anfühlen wie der erste Frühlingstag nach einem langen Winter.
Deswegen gilt es ab jetzt natürlich, diese neue Grundordnung auch zu halten! Und das kann manchmal die fast noch schwierigere Aufgabe sein, denn einmal eine große Aktion zu starten, das ist die eine Sache. Langfristig eingefahrene Muster zu ändern, ist eine ganz andere Aufgabe. Aber: Absolut machbar!
Damit Dir das mit viel Leichtigkeit gelingt, kommen hier meine 3 besten Tipps, um auch langfristig in einer minimalistischen Wohnung wohnen zu können.
Minimalistisch wohnen #1: Alles an seinen Platz
Alles, wirklich alles, braucht einen festen Platz. Jeder Gegenstand bekommt also ein kleines Zuhause in Deinem Zuhause. Nimm Dir ruhig ein bisschen Zeit, um die geeigneten Orte in Deiner Wohnung für alles zu finden. Frage Dich: Ist es praktikabel? Macht der Gegenstand dort Sinn? Finde ich ihn schnell wieder, komme ich gut ran, ist es leicht, ihn wieder zurück zu räumen? Einfachheit ist hier wirklich King! Denn je leichter es Dir fällt, etwas wieder an seinen ursprünglichen Platz zurück zu bringen, desto eher wirst Du es auch tun. Wenn Du zum Beispiel immer erst Putzeimer und Putzmittel zur Seite räumen musst, um an Deinen Staubsauger zu kommen, wirst Du wahrscheinlich dreimal überlegen, ob Du ihn heute schnell hervorholst – oder damit lieber bis morgen wartest. Platz sparen ist also nicht immer alles; auch im Minimalismus nicht.
Minimalistisch wohnen #2: Rhythmen und Strukturen schaffen
Wenn ich aus meinen Jahren als Selbstständige und alleinerziehende Mama von 3 kleinen Kids eines gelernt habe, dann das: Strukturen schenken sowohl Freiräume als auch Sicherheit. Wiederkehrende Rhythmen geben Dir das Gefühl, dass das Leben dazwischen kommen kann, was es ja gerade bei uns Unternehmer:innen immer wieder sehr gerne tut, – und Du versinkst trotzdem nicht im Chaos. Jedenfalls nicht mehr so komplett. Der Trick dabei ist, dass Du genau weißt, wann Du Dich um welche Aufgaben kümmerst.
Ich regle zum Beispiel immer freitags meine Papiere, begleiche offene Rechnungen und räume mein E-Mail Postfach komplett auf. Wenn zwischen zwei Freitagen mal etwas ganz dringendes im Briefkasten ist, dann erledige ich das sofort. Alles andere lasse ich mit gutem Gewissen liegen, bis es dran ist.
Auf diese Art und Weise rhythmisiere ich sehr viele Aufgeben, die regelmäßig anfallen, auch, was den Haushalt oder Zeit für mich angeht! So kann ich für mich selbst gewährleisten, dass alles erledigt wird und gleichzeitig bleibt ausreichend Zeit für fokussiertes Arbeiten und all die spontanen Aufgaben und Erlebnisse, die das Leben einem manchmal so schenkt.
Minimalistisch wohnen #3: Kleine Schritte!
Das Konzept der kleinen Schritte wird immer noch viel zu oft unterschätzt. Wie oft warten wir darauf, „mal ein paar Tage am Stück Zeit zu haben“, um die Projekte anzugehen, die wir schon so lange vor uns herschieben? Dabei kommen wir sehr viel schneller ans Ziel, wenn wir – fast nebenbei – immer wieder kleine Schritte gehen.
Heißt zum Beispiel: Abends nochmal schnell durch die Wohnung düsen und ein paar Spielsachen vom Boden einsammeln. Nach dem Frühstück die Teller zumindest schon mal in der Spüle einweichen. Nach dem Duschen einmal kurz durchs Bad wischen und vor dem Schlafengehen einen Reinigungstab ins Klo schmeißen. All diese kleinen Handgriffe gehen superschnell und sparen Dir beim Großputz am Wochenende einen Haufen Zeit und Arbeit!
Juliane Scheel
Juliane Scheel ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin (M.A. Interkulturelle Kommunikation) und arbeitet als aktive Texterin und Lektorin sowohl im wirtschaftlichen als auch im akademischen Bereich. Zudem gibt sie Seminare und Schreibberatungen und ist damit zeitsprungs Fachfrau rund um die Themen Text und Kommunikation.
Tolle Tipps, vielen Dank. Mein Freund und ich wollen jetzt definitiv ein geordneteres Leben führen, weshalb wir nun eine Haushaltsauflösung planen. Alles, was nicht benötigt wird, kann ausgemistet werden.
Struktur mag ich sehr gerne. Wir haben gerade eine immobilie gekauft und ich möchte sie auch Geren minimalistisch einrichten. Es ist wirklich eine Traumwohnung.
Ich ziehe bald in eine neue Wohnung und vorher möchte ich vieles Ausmisten oder an Freunde weitergeben. Am Anfang wird es bestimmt schwer, sich von manchen Gegenständen zu trennen. Aber die Aussicht auf weniger Ballast wirkt auf mich sehr zufriedenstellend.
Ich halte es in meiner Wohnung kaum aus. Aufgrund eines damaligen Traumas kann ich mich nur schwer von Sachen trennen. Ich muss mich ändern! Eine Haushaltsauflösung ist geplant. Danke!