„Na, dieses Jahr ja nicht!“, sagt meine Freundin mit ihrem Blitzhumor. Wir lachen und ich bin froh und dankbar, dass wir trotz aller Ernsthaftigkeit der letzten Jahren genau dieses Lachen nicht verloren haben.
Denn sie hat natürlich recht. Die Herausforderungen scheinen nicht aufzuhören. Auf Pandemie folgten Krieg und Energiekrise und da haben wir das ganz große Thema Klimawandel ja noch gar nicht angefasst.
Und trotz allem – oder vielleicht mehr denn je – plädiere ich dafür, die Adventszeit in diesem Jahr in vollen Zügen zu genießen. Nicht so viel suchen, nicht so viel darüber grübeln, was gerade alles schief läuft. Stattdessen diese besonderen Wochen des Jahres nutzen, um sich auf das zu fokussieren, was da ist und mit dem zu arbeiten, was eben doch geht.
Denn immerhin sieht es so aus, als könnten wir die Adventszeit in diesem Jahr relativ unbeschwert zusammen verbringen. Alle gemeinsam, mit Freund:innen und Familie. Ganz analog, ganz einfach, ganz ohne Hilfsmittel, Computer oder Programme zwischen uns zu schalten. Vielleicht nutzen wir die Zeit also, um nicht so sehr nach dem Sinn zu suchen in alldem, sondern mehr die Sinnlichkeit in der Besinnlichkeit zu leben. Uns mit allen Sinnen auf das einzulassen, was da ist, was wir haben, was wir sein können und was geht, um so die eigenen Kraftspeicher aufzufüllen. Von dort aus lässt sich auch wieder besser helfen.
Natürlich, das Internet, Facetime, Zoom, Social Media – all das hat uns in den letzten Jahren gerettet, was für ein Glück! Aber jetzt, jetzt können wir auch mal wieder anders. Können uns vom Netz nehmen, alles ausbalancieren, uns in der Mitte sammeln und ein Gleichgewicht wieder herstellen.
Jetzt können wir uns die Zeit nehmen und bei einem Winterspaziergang den Schneeflocken beim Tanzen zuschauen. Nur für uns. Und nachmittags können wir dann den Kindern zusehen und dem Lachen lauschen, wenn die Kleinsten mit viel Begeisterung durch den Schnee toben. Oder uns einfach gemütlich in die Wohnung verkrümeln, weil es dort im Winter eben manchmal doch am allerschönsten ist.
Selbst zum Arbeiten können wir den Computer mal wieder ausschalten, und sei es nur für ein paar kostbare Minuten. Können uns eine Kerze anzünden und mit Zettel und Stift Ideen vom Kopf aufs Papier bringen, kritzelnd denken, Wörter sammeln, alles wieder streichen und uns komplett neu sortieren.
Und am Wochenende dann Familie besuchen und gute Freund:innen einladen, auf einen heißen Apfelsaft mit Zimt. Einfach zum Zusammensein, zum Reden, und, um das Lachen nicht zu vergessen.
Ich glaube, dass die Adventszeit genau dafür da ist. Um mit ganz viel Ruhe das Schöne zu genießen und Kraft zu sammeln für die Herausforderungen, denen wir gegenüber stehen.
Nimm Dich vom Netz, so oft Du kannst. Haben wir uns alle verdient.
Über die Adventszeit hinweg versorgen wir Dich natürlich außerdem mit Tipps und Ideen, wie Du die Weihnachtszeit nachhaltig genießen kannst!
Juliane Scheel
Juliane Scheel ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin (M.A. Interkulturelle Kommunikation) und arbeitet als aktive Texterin und Lektorin sowohl im wirtschaftlichen als auch im akademischen Bereich. Zudem gibt sie Seminare und Schreibberatungen und ist damit zeitsprungs Fachfrau rund um die Themen Text und Kommunikation.
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