Mitarbeiter als Kunden sehen – Emotionales Employer Branding

von | 16.10.2019

Ein Unternehmen für Fachkräfte attraktiv machen – das bedeutet nicht nur einen potenziellen Mitarbeiter vom Arbeitgeber zu überzeugen. Vielmehr ist Employer Branding ein stetiger Prozess. Dieser erfordert sowohl die Werbung von neuen Arbeitnehmern als auch die Betreuung der schon eingestellten Mitarbeiter. Oft konzentrieren sich Unternehmen mehr auf die Bedürfnisse der Kunden und die der Mitarbeiter kommen zu kurz. Wie kann man dem entgegenwirken?

Der Kunde ist König – der Mitarbeiter auch!

Man möchte Mitarbeiter an das Unternehmen binden – genauso wie man Kunden an ein bestimmtes Produkt binden möchte. Deshalb lassen sich Prinzipien der Kundenbindung auf Mitarbeiter übertragen:

Kunden müssen immer wieder gewonnen bzw. gepflegt werden

So wie ein Unternehmen bei sogenannten „Stammkunden“ wirbt, sollte es auch um seine Mitarbeiter werben, und zwar jeden Tag aufs Neue. Dabei spielt die emotionale Bindung eine große Rolle.

In der Wirtschaftspsychologie ist das Konzept des Emotional Branding schon lange etabliert. Dabei wird versucht bei Personen eine emotionale Bindung zu einer Marke und ihrem Image aufzubauen. Gefühle lassen uns handeln, und so beeinflussen sie auch unsere Entscheidungen für oder gegen eine bestimmte Marke. Überträgt man dieses Konzept auf die Markenidentität des Arbeitgebers, so ist auch da eine emotionale Bindung von großer Bedeutung. Alle Erfahrungen und damit emotionalen Erlebnisse, die ein Mitarbeiter im Unternehmen macht, bestimmen sein zukünftiges Verhalten. Um positive Emotionen zu erzeugen, zeig Interesse zum Beispiel in Form von regelmäßigen Mitarbeitergesprächen und Einbeziehung in Entscheidungen. Geh individuell auf die Bedürfnisse und Wünsche eines jeden Mitarbeiters ein. Auch Veranstaltungen, wie Messen, Vorträge o.Ä. können die emotionale Bindung Stärken.

Begeisterte Kunden empfehlen weiter

Dieses Prinzip begegnet uns im Alltag ständig. Oft sind Erfahrungswerte von Freunden und Bekannten ausschlaggebend für unsere Entscheidungen. Auch hier fungieren Mitarbeiter wie Kunden. Sind Deine Mitarbeiter zufrieden, werden sie dieses Bild auch nach außen auf ihr Umfeld projizieren. Befrag Deine Mitarbeiter zu ihrer Zufriedenheit im Unternehmen und erarbeitet gemeinsam Verbesserungsvorschläge. So wie Du Produkte/Leistungen an Kunden anpasst, so passt Du Deine Führung auch an die treibende Kraft des Unternehmens, die Mitarbeiter, an.

Stell Dir also ab und zu die Frage: Hätte ich mich gegenüber einem langjährigen Kunden so verhalten, wie ich mich heute gegenüber meinem Mitarbeiter verhalten habe?

Quellen und weiterführende Hinweise

Bach, C.: Mitarbeiter sind auch Kunden. Unter: http://www.business-wissen.de/artikel/mitarbeiterbindung-mitarbeiter-sind-auch-kunden/ (erschienen: 28.07.2014, abgerufen: 05.11.15)
Ruf, M.: Ansätze für ein Emotional: Zur Bedeutung der emotionalen Dimension beim Aufbau einer Arbeitgebermarke. In: Personalführung 09/20011Unter: http://www.dgfp.de/wissen/personalwissen-direkt/dokument/87308/herunterladen (abgerufen: 05.11.15)

Kathrin Scheel – Expertin für Organisationsentwicklung

Kathrin Scheel

Kathrin Scheel ist Management Executive Coach (ECA), Lehrcoach und Lehrtrainerin (ECA) sowie Trainerin für Führung & Entwicklung. Und sie ist Mitgründerin von zeitsprung. Ihr sind die Einbindung von Führungskräften und Mitarbeitern im Unternehmen sowie deren Entwicklung sehr wichtig.

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