Stressfreier arbeiten mit der Pomodoro-Technik – So geht’s!

von | 08.02.2021

“Wie schaffst Du das?”, ist eine der häufigsten Fragen, die mir in den letzten Jahren gestellt wurde. Warum? Weil ich meine Kids die ersten Jahre nicht in der Kita, sondern zu Hause betreut habe. Und nebenbei trotzdem weiter selbstständig gearbeitet habe.

Ich gebe zu, dass ich vieles probiert habe, durch viele Höhen und Tiefen gegangen bin und so einiges nicht weiterempfehlen würde. Aber eine Strategie, auf die ich seither schwöre, ist diese: Aufgaben in möglichst kleine Einheiten runterzubrechen und dann Stück für Stück abzuarbeiten. Denn sicher kennst Du es: Es ist unfassbar nervenaufreibend, ständig wieder aus der Konzentration gerissen zu werden. Das lässt sich aber effektiv vermeiden, wenn Aufgaben in kleine Sinneinheiten eingeteilt und dann nacheinander bearbeitet werden.

Und natürlich war ich nicht die erste, die auf diese schlaue Idee gekommen ist, ganz im Gegenteil: Der italienische Unternehmer Francesco Cirillo hat dem Kindchen bereits in den 80er Jahren einen Namen gegeben: Pomodoro. Benannt nach seiner Eieruhr in Tomatenform.

Die Technik ist so einfach wie effektiv: Du teilst Deine Aufgaben in kleine Sinneinheiten ein. Dann schnappst Du Dir einen Timer oder suchst Dir eine passende App und startest Deine erste 25-Minuten-Session. Ist der Timer abgelaufen, machst Du 5 Minuten Pause, dann startest Du die nächste 25-Minuten-Einheit. Nach spätestens 4 Pomodori, also 4 25-Minuten-Einheiten, solltest Du eine längere Pause von etwa 30 Minuten einplanen. Danach kannst Du den nächsten Zyklus starten.

Was die Methode so effektiv macht, ist, dass wir es wirklich schaffen, 25 Minuten konzentriert am Stück zu arbeiten.

Gerade in Zeiten ständiger Ablenkungsmöglichkeiten gehört aber auch ein bisschen Gewohnheit dazu. Tatsächlich können 25 Minuten nämlich ganz schön lang sein. Achte also darauf, dass Du wirklich alle Ablenkungen ausschaltest. Stelle Dein Telefon in den Flugmodus. Mache Facebook zu. Schließe Dein E-Mail-Programm. Was auch immer Dich ablenken könnte, blende es für 25 Minuten aus. Das wird Dir nicht nur helfen, Deine Aufgaben zu erledigen, es wird Dir auch gut tun! Denn unser Kopf ist eigentlich nicht dafür gemacht, ständig von Aufgabe zu Aufgabe zu hüpfen.

Flexi-Pomodoro – so passt Du die Methoden an Deine Bedürfnisse an

Natürlich lässt sich nicht jede Aufgabe auf eine 25-Minuten-Einheit zuschneiden und das ist tatsächlich auch eine der Kritikpunkte an der Methode.

Aber: Du kannst ja auch einfach nur die Idee nehmen, und sie selbst an Deine Bedürfnisse anpassen.

Musst Du zum Beispiel einen längeren Text schreiben, für den Du mehr Fokuszeit brauchst? Dann mache eine 60-Minuten-Session und danach eine längere Pause.

Du schaffst es nicht, 25 Minuten am Stück konzentriert zu arbeiten? Dann mach 15 Minuten daraus. Vielleicht teilst Du auch nur Deinen Vormittagsarbeitsblock in Pomodori ein und arbeitest am Nachmittag in einem anderen Rhythmus.

Mach es so, wie es für Dich gut passt. Schließlich soll die Methode Dir kein Korsett schnüren, das Dir am Ende viel zu eng ist – sie soll Dir eine Hilfe sein, die Dich unterstützt!

Pomodoro gegen Prokrastination

Wirklich Gold ist die Pomodoro-Technik, wenn es an die Aufgaben geht, auf die Du keine Lust hast. 25 Minuten – das schaffst Du! 25 Minuten Steuererklärung, 25 Minuten Wäsche zusammenlegen, 25 Minuten Mari-Kondo-Style aufräumen – das ist überschaubar! Danach kannst Du ja wieder was anderes machen, das Dir mehr Spaß macht. Aber wenn Du Dir jeden Tag mindestens 25 Minuten für die Aufgaben einräumst, vor denen Du Dich schon viel zu lange drückst, dann kommst Du hier auch entscheidend voran. Weil ja, es sind nur 25 Minuten, aber Du wirst überrascht sein, wie viel man in 25 Minuten Fokuszeit schaffen kann!

Die Technik auf einen Blick

Am besten, Du probierst es einfach mal aus.

Hier ist dafür nochmal die Methode auf einen Blick:

  1. Plane, welche Aufgaben Du heute erledigen möchtest
  2. Teile die Aufgaben in kleine Sinneinheiten ein und verteile sie auf einzelne Pomodori
  3. Stelle Deinen Timer auf 25 Minuten und konzentriere Dich auf Deine erste Aufgabe
  4. Mache 5 Minuten Pause
  5. Wiederhole den Zyklus maximal 4 Mal
  6. Mache eine lange Pause von mindestens 30 Minuten

Juliane Scheel – Expertin für Organisationsentwicklung

Juliane Scheel

Juliane Scheel ist studierte Kommunikations­wissenschaftlerin (M.A. Interkulturelle Kommunikation) und arbeitet als aktive Texterin und Lektorin sowohl im wirtschaftlichen als auch im akademischen Bereich. Zudem gibt sie Seminare und Schreib­beratungen und ist damit zeitsprungs Fachfrau rund um die Themen Text und Kommunikation.

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