Schauen wir zuerst einmal auf das, was wir über nachhaltigen Konsum schon aus den vorangegangen Blogartikeln wissen: Im ersten Teil der Mini-Serie habe ich Dir gezeigt, wie viel Mitspracherecht – und damit auch Einfluss – Du als Verbraucher:in eigentlich tatsächlich hast. Nämlich viel mehr, als Du selbst vielleicht denkst. Wenn Du nochmal nachlesen willst, wie viel Kraft in Deinen Entscheidungen liegt, dann findest Du den ganzen Artikel hier.
Im zweiten Teil habe ich Dir drei der wichtigsten Biosiegel vorgestellt uns kurz erläutert, worin sie sich jeweils unterscheiden. Mit diesem Wissen kannst Du eine noch klarere und bewusstere Entscheidung treffen; den kompletten Artikel findest Du hier.
Nun gelingt es den wenigsten von uns, ihre Gewohnheiten – und dazu zählen auch die Einkaufsgewohnheiten – von heute auf morgen radikal zu ändern. Das ist auch völlig in Ordnung! Denn wie gesagt ist Bio nicht gleich Bio und nachhaltiger Konsum ist nicht gleich nachhaltiger Konsum. Deswegen darf es ruhig seine Zeit dauern, sich in dem Dschungel zurecht zu finden. Plus: Immer dann, wenn etwas boomt, dann gibt es leider auch Unternehmen, die auf den Zug aufspringen, obwohl sie vielleicht noch gar nicht soweit sind. In der Welt der Nachhaltigkeit passiert das dann leider oft mit einer ordentlichen Portion Greenwashing. Für uns als Verbraucher:innen bedeutet das: Was von außen nachhaltig, sozial und ökologisch aussieht, ist es beim genaueren Hinsehen nicht wirklich.
Wenn Du Deinen eigenen Weg in ein nachhaltigeres Konsumverhalten also eher wie eine Reise betrachtest, dann hast Du auch genügend Zeit, um nach links und rechts zu schauen, zu beobachten, zu schlussfolgern und am Ende Deine ganz eigenen und gut informierten Entscheidungen zu treffen.
Trotzdem gibt es natürlich ein paar Dinge, die Du jederzeit umsetzen kannst, und die sofort einen Effekt haben werden. Deswegen gibt es heute 3 schnelle Tipps, die Dir helfen, ab jetzt nachhaltiger zu konsumieren.
Noch eine Sache vorweg: Sicher wirst Du bei einigen Tipps denken: „Na gut, das war mir jetzt nicht wirklich neu.“ Aber stattdessen frage Dich vielleicht mal: Machst Du es auch schon so? Bist Du schon in der Umsetzung? Oder ist es nur Wissen, das noch darauf wartet, von Dir aktiviert und tatsächlich genutzt zu werden? Wenn dem so ist, dann nimm Dir ab jetzt vor, diese Tipps nicht nur zu kennen, sondern auch tatsächlich umsetzen. Erst dann wirst Du wirklich einen Unterschied machen können.
Jetzt aber los:
Nachhaltiger Konsum #1: Verzichte auf Verpackung, wann immer Du kannst
Das ist eigentlich selbsterklärend, oder? Wann immer Du keine Verpackung brauchst, sparst Du sie – und in aller Regel sparst Du Plastik. Das fängt bei der Einkaufstüte an und hört beim Coffee-To-Go-Becher auf. Es gibt auch immer mehr Geschäfte, Restaurants und Coffeeshops, die es unterstützen, wenn Du Deine eigenen Behälter mitnimmst und Dich mit einem kleinen Rabatt belohnen; im Zweifel wird Dein Bemühen also auch finanziell lohnen! Oder Du nutzt bestehende Mehrwegsysteme, die sich ja glücklicherweise auch immer mehr etablieren, z.B.:
Tipp #2: Ausleihen statt kaufen
Alles, was Du nicht wirklich regelmäßig in Deinem Haushalt brauchst, kannst Du Dir auch einfach ausleihen – von Freunden, Familie oder auch professionell. Das spart nicht nur Ressourcen und Geld, sondern auch jede Menge Platz in den eigenen vier Wänden. Werkzeuge, spezielle Geräte oder auch ein Zelt, was Du vielleicht nur eine Woche im Jahr, in den Sommerferien, brauchst. Sharing is caring wie es im Englischen so schön heißt!
Tipp #3: Nachhaltiger konsumieren im Kinderzimmer
Ich kenne das, manchmal muss es genau dieses Spielzeug genau jetzt und sofort sein – und nach einer Woche liegt es im Schrank und interessiert plötzlich niemanden mehr so richtig brennend. Ich sage nur eins: Zweite Hand. Das muss nicht Ebay oder Kleinanzeigen sein, der klassische Flohmarkt eignet sich mindestens genauso gut. Denn Du bist ganz sicher nicht die einzige, die ein Spielzeug für eine Woche gekauft hat. Deswegen: Gebraucht kaufen und weiterverkaufen. Spart auch hier wieder Ressourcen und schont gleichzeitig den Geldbeutel. Das Unternehmen Meine Spielzeugkiste geht übrigens noch einen Schritt weiter, und bietet jede Menge Spielzeug zum Mieten an; dann fällt sogar das Kaufen und Verkaufen weg.
Du siehst also: So schwierig ist die Umstellung dann doch wieder nicht. Hauptsache, wir fangen irgendwo an, der Rest findet sich schon. Viel Spaß bei Deinem Start in ein nachhaltigeres Leben!
Juliane Scheel
Juliane Scheel ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin (M.A. Interkulturelle Kommunikation) und arbeitet als aktive Texterin und Lektorin sowohl im wirtschaftlichen als auch im akademischen Bereich. Zudem gibt sie Seminare und Schreibberatungen und ist damit zeitsprungs Fachfrau rund um die Themen Text und Kommunikation.
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