Oft haben wir zu schnell das Gefühl, wir seien viel zu klein, um wirklich etwas zu verändern. Oder – wie im Falle der Nachhaltigkeitsthematik – , dass das Problem viel zu groß ist, um jemals tatsächlich etwas zu bewegen.
Was wir da alles ändern müssten!
Wo sollen wir denn überhaupt anfangen?
Wo soll ICH überhaupt anfangen?
Die Antwort ist dieselbe, wie die auf die berühmte Frage danach, wie man einen Elefanten isst: Nämlich ganz einfach Stück für Stück. Und unser bestes „Werkzeug“ dabei ist die Macht, die wir als Verbraucher:innen haben und die wirklich nicht zu unterschätzen ist! Wie viel Du mit Deinen eigenen nachhaltigen Konsumentscheidungen tatsächlich bewirken kannst, darum soll es in diesem Artikel gehen.
Nachhaltiger Konsum beginnt mit DEINER Entscheidung
Auch wenn die soziale Marktwirtschaft, die ja unser derzeitiges Wirtschaftssystem trägt und prägt, zweifelsohne nicht perfekt ist und ihre Schwachstellen hat, so bringt sie doch einen Vorteil klar mit sich: Als Verbraucher:innen haben wir ein nicht zu unterschätzendes Mitspracherecht über das, was am Markt angeboten wird.
Die Rechnung ist dabei denkbar einfach: Was nicht gekauft wird, wird auch nicht mehr – oder zumindest in deutlich geringeren Mengen – produziert. Was mehr nachgefragt wird, das wird auch mehr produziert. So einfach, so effektiv.
Würden wir also ALLE ab heute keine Plastiktüten mehr kaufen, müsste die Industrie sich ganz schnell Alternativen überlegen und uns andere Produkte anbieten. Das ist selbstverständlich ein überspitztes Beispiel und damit ein eher unrealistisches Szenario, aber die Richtung stimmt. Und wenn wir uns kontinuierlich, Stück für Stück, auf dieses Ziel zubewegen, dann können wir es im Grunde nur erreichen.
Das Prinzip dahinter erinnert mich immer an ein afrikanisches Sprichwort, das besagt: Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann wird sich das Gesicht der Welt verändern. Genauso ist es. Dein Wirken ist niemals zu klein, oder zu gering. Denn Tatsache ist: Der Markt oder das System oder die Nachhaltigkeitsproblematik – das alles ist nichts, was sich irgendwo außerhalb von uns abspielt. Wir selbst sind Hauptakteure in diesem Geschehen, und zwar jeden Tag an der Supermarktkasse. Oder im Onlineshop. Oder, wenn wir mit dem Fahrrad fahren statt mit dem Auto. Wenn wir wirklich etwas verändern wollen, dann reicht es nicht, darauf zu warten, dass „die anderen“ machen, dass die Unternehmen was ändern, der Staat aktiv wird. Die müssen auch alle, ja, aber wir müssen genauso. Veränderungen muss man selber machen, sage ich gerne.
Also:
Ja, es macht einen Unterschied, welche Eier Du kaufst.
Ja, es macht einen Unterschied, ob Du Deinen eigenen Stoffbeutel mitnimmst oder bei jedem Einkauf 1,2 oder 3 neue Tüten kaufen musst.
Auch wenn es sich manchmal nicht so anfühlt, weil der Weg so weit scheint. Wir können nur Richtung Ziel gehen, wenn uns kein Schritt zu klein vorkommt. Jede einzelnen Entscheidung, die Du triffst, zählt. Fange deswegen am besten sofort an, Deine Entscheidungen immer bewusster zu treffen und Du wirst zusehen können, wie sich Dein Leben direkt vor Deinen Augen verändert.
Entscheide bewusst, wofür Du Dein Geld ausgibst
Überlege Dir bei Deinem nächsten Einkauf ganz genau, welche Produkte Du in Deinen Einkaufswagen legst. Wem gibst Du heute Dein Geld? Wovon wünschst Du Dir mehr? Welche Unternehmen möchtest Du unterstützen? Nestlé & Co. oder lieber Unternehmen, denen es wichtig ist, dass die Kakaobauern gut von ihrer Arbeit leben können? Unternehmen, die darauf achten, dass die Kühe genug Milch übrig haben, um ihre Kälbchen zu füttern?
Die Entscheidung liegt bei Dir.
Juliane Scheel
Juliane Scheel ist studierte Kommunikationswissenschaftlerin (M.A. Interkulturelle Kommunikation) und arbeitet als aktive Texterin und Lektorin sowohl im wirtschaftlichen als auch im akademischen Bereich. Zudem gibt sie Seminare und Schreibberatungen und ist damit zeitsprungs Fachfrau rund um die Themen Text und Kommunikation.
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