Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit – Wie Du mehr Wertschätzung in Dein Unternehmen bringst
Wertschätzung ist ein zentrales Thema, wo immer es um Nachhaltigkeit geht. Es geht um die Wertschätzung dessen, was wir von der Natur bekommen oder uns nehmen, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen.
Aber es geht auch um Wertschätzung als Bestandteil einer nachhaltigen Unternehmenskultur.
Doch wie steht es um dieses Thema in vielen Unternehmen?
Über Wertschätzung wird viel gesprochen und meist, wenn Mitarbeitende unzufrieden sind, steckt eines dahinter: mangelnde Wertschätzung.
Zum Glück scheinen die Zeiten vorbei, in denen Führungskräfte mit dem flotten Spruch daherkamen: „Nicht gerügt ist Lob genug“. Dennoch ist Wertschätzung ein Thema in fast allen Führungskräfte-Trainings. Es geht vor allem um die Frage, wie Führungskräfte ihren Mitarbeiter:innen gegenüber mehr Wertschätzung zum Ausdruck bringen können – sei es durch das Zuhören, wenn es private Probleme gibt, das Stück Kuchen, das als Dankeschön am Freitagnachmittag ausgegeben wird oder das Sich-vor-das-Team-Stellen in einer kritischen Situation.
Gerade in hierarchisch geführten Unternehmen erfolgt die Wertschätzung üblicherweise in Kaskaden, also von oben nach unten.
Aber auch umgekehrt ist es möglich. In den letzten Wochen gab es für mich mehrere Schlüsselmomente, in denen sich aus meiner Sicht der Wunsch von Führungskräften nach Wertschätzung von ihren Mitarbeiter:innen widerspiegelte:
In einem Führungskräftetraining verwendeten wir im Rahmen einer kollegialen Beratung viel Zeit und Energie auf eine Fallarbeit, in der es darum ging, eine Mitarbeiterin, die offensichtlich innerlich gekündigt hatte, wieder ins Team zu integrieren.
„Wissen unsere Mitarbeiter:innen eigentlich, wie viele Gedanken wir uns um sie machen?“ fragte eine Teilnehmerin am Ende.
Ich glaube, manchmal ahnen sie es und oft wissen sie es und ich bin mir auch sicher, dass sie dankbar dafür sind. Ausgesprochen wird der Dank jedoch (noch zu) selten.
Bei der Workshop-Vorbereitung im Rahmen einer virtuellen Teamentwicklung gab es lebhafte Diskussionen um die Auswahl der Bilder: „Das Foto geht nicht, hier sind nur junge Leute zu sehen, in unserem Team gibt es auch ältere Mitarbeiter:innen“, so der Einwand einer Führungskraft. Auch das nächste passte nicht „Wir tragen keine Krawatten – Bilder sind gut, aber sie müssen auch passen, authentisch sein“ wünschte sich die Teamleitung. Jemand, der neu im Führungskreis war, bemerkte schließlich: „Ich hätte nie gedacht, dass hinter den Workshops (es gab eine ganze Reihe davon zu unterschiedlichen Themen) so viel Zeit und Mühe der Vorbereitung steckt“.
Wie geht es Dir, wenn Du das liest? Was denkst Du über Deine Führungskraft? Wie viele Gedanken macht sie sich um Euer Team? Und vielleicht willst Du ihr dafür auch mal DANKE sagen? Gelegenheiten gibt es reichlich:
In einem Teamworkshop zur deeskalierenden Kund:innenkommunikation (die Mitarbeiter:innen eines Energieunternehmens führen Gespräche mit Kund:innen, die ihre Rechnungen nicht bezahlen (können)) ergreift eine Kollegin das Wort: „Bevor wir beginnen, möchte ich mich ganz herzlich bei Sabine (Name geändert) bedanken. Sie ist immer für uns da, stellt sich hinter das Team und hat einen wesentlichen Anteil daran, dass wir diese schwierige Situation überhaupt meistern. Das gesamte Team applaudiert, Sabine winkt verlegen ab, aber sie hat sich gefreut – das war ihr klar anzusehen.
Den Dank, den wir empfinden, auszusprechen – davon könnte es mehr geben in unserem Alltag. Ganz egal, ob gegenüber Mitarbeitenden, Kolleg:innen oder Deiner Führungskraft. Gelegenheit gibt es zur Genüge – nutze sie einfach – nicht nur in der Weihnachtszeit, auch wenn diese sich gerade besonders anbietet.
Es ist ein kleines Wort, das Großes bewirken kann auf dem Weg zu einer nachhaltigen Unternehmenskultur.
Ich wünsche Dir viel Freude dabei und sage DANKE fürs Lesen
Deine Kathrin
Kathrin Scheel
Kathrin Scheel ist Management Executive Coach (ECA), Lehrcoach und Lehrtrainerin (ECA) sowie Trainerin für Führung & Entwicklung. Und sie ist Mitgründerin von zeitsprung. Ihr sind die Einbindung von Führungskräften und Mitarbeitern im Unternehmen sowie deren Entwicklung sehr wichtig.
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